Die Folgen der Gewalt sind oft schwerwiegend – und werden häufig der Behinderung zugeschrieben und nicht der Gewalterfahrung.
Die Folgen sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt von Menschen mit Behinderungen sind genauso schwerwiegend wie bei Menschen ohne Behinderungen. Bei Menschen mit Behinderungen werden die Folgen der Gewalt allerdings häufig der Behinderung zugeschrieben. Das Umfeld erkennt die eigentliche Ursache oft nicht.
Emotionale Auffälligkeiten (z.B. Ängste, Fluchtverhalten, Zwänge, distanzloses Verhalten), psychosomatische Auffälligkeiten (z.B. psychogene Anfälle oder Schmerzen, Schlafstörungen, psychosomatische Lähmungen) und insbesondere sexuell auffälliges Verhalten bringen viele nicht mit traumatischen Erlebnissen in Verbindung. Diese Auswirkungen werden häufig mit der Behinderung begründet – mit der Gefahr, die Gewalt nicht zu erkennen oder zu relativieren, mit all ihren negativen Auswirkungen und Folgen, z.B. Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen, sexuelle Probleme, Kopfschmerzen, Depressionen oder selbstverletzendes Verhalten.
Erschwerend kommt hinzu, dass besonders Menschen mit Behinderungen, v.a. mit Lernschwierigkeiten (d.h. der Diagnose „geistige Behinderung“) häufig nicht geglaubt wird – vor allem, wenn sie über eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten verfügen oder ihnen einfach die passenden Worte fehlen.