Die Rehabilitation kann sich aus ganz unterschiedlichen Maßnahmen zusammenstellen, die sich in Heil- und Hilfsmittel unterteilen. Hier erklären wir Ihnen die Unterschiede.
Zu den Heilmitteln gehören insbesondere Maßnahmen, die eher äußerlich auf den Körper einwirken. Dazu zählen vor allem die physikalische Therapie (z. B. passive oder aktive Bewegung in Luft und Wasser, Massagen, Atem-/Inhalationstherapie, Bestrahlungen und Elektrotherapie), Maßnahmen der Sprach-, Stimm- und Sprechtherapie sowie die Ergotherapie. Bei vielen funktionellen Störungen sind außerdem physiotherapeutische Übungen unerlässlich, die Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit wieder herstellen.
Die logopädische Behandlung soll Patientinnen und Patienten mit Behinderungen der sprachlichen Kommunikation, des Sprechens oder der Stimme in die Lage versetzen, sich mit oder ohne technische Hilfsmittel zu verständigen. Außerdem kann die logopädische Behandlung bei Patientinnen und Patienten mit Schluckstörungen die Beschwerden lindern. Aufgabe der Ergotherapie ist es, Funktionen oder Funktionsabläufe zu verbessern. Dafür wendet sie komplexe aktivierende und handlungsorientierte Methoden und Verfahren unter Einsatz von funktionellen, spielerischen, handwerklichen und gestalterischen Techniken sowie lebenspraktischen Übungen an.
Hilfsmittel sollen ausgefallene oder beeinträchtigte Körperfunktionen ersetzen, erleichtern, ergänzen oder ausgleichen. Dazu gehören Körperersatzstücke (Prothesen), Stützapparate (Orthesen) und orthopädische Schuhe. Andere Hilfsmittel sind Hörgeräte, Rollstühle, aber auch Orientierungshilfen für blinde Menschen. Die Leistungen umfassen aber nicht nur die Anschaffung. Sie greifen auch, wenn die Hilfsmittel geändert, instandgesetzt oder ersetzt werden müssen. Außerdem erhalten Sie eine Ausbildung im Gebrauch sowie die erforderlichen Wartungen und Kontrollen.
Es gibt jedoch auch „tierische Hilfsmittel“ in Form von Assistenzhunden (auch Behindertenbegleithund, Rehabilitationshund oder Reha-Hund genannt). Assistenzhunde leisten praktische Hilfe, signalisieren Gesundheitskrisen, und helfen durch enge Zusammenarbeit im Team mit ihrem Menschen. Assistenzhunde werden gezielt ausgebildet, um einen Menschen mit chronischer Beeinträchtigung dauerhaft zu unterstützen. Sie haben gelernt, hierbei auch selbstständig zu agieren. Sie leben dauerhaft bei ihrem Menschen und ermöglichen im lebenslangen Team ein mobileres und unabhängigeres Leben. Das unterscheidet sie von Therapiehunden, die nur zeitlich begrenzt zum Einsatz kommen und angeleitet werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Assistenzhunden und zur Zutrittskampagne "Assistenzhund Willkommen".
Auf der DogMap finden Sie hundefreundliche Orte.
Orthopädische Versorgung im Bereich der Kriegsopferversorgung
Als Kriegsopfer erhalten Sie Hilfsmittel aufgrund einer fachärztlichen Verordnung in dauerhafter Ausführung und Ausstattung. Diese Hilfsmittel sind Ihren persönlichen Bedürfnissen angepasst und entsprechen dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse und der technischen Entwicklung.
Die schnelle Weiterentwicklung der Technik führt in immer kürzeren Zyklen zu technischen Innovationen und somit zu neuen Hilfsmitteln. Zur Qualitätssicherung beauftragt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Klinische Prüfstellen an Universitätskliniken, die orthopädische Hilfsmittel prüfen. Die Ergebnisse der Prüfstellen stellt das BMAS den Orthopädischen Versorgungsstellen zur Verfügung.
In den Orthopädischen Versorgungsstellen entscheiden Fachärzte für Orthopädie durch Untersuchung und detaillierte Verordnung, welche Hilfsmittel für Sie medizinisch am sinnvollsten sind. Dieses Verfahren gewährleistet eine qualitativ hochwertige Versorgung von Kriegsopfern mit Hilfsmitteln.