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Gebärden­sprache

Hilfe bei Gewalt

Stand: 20.05.2019

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Hilfe bei Gewalt

Menschen mit Behinderungen erfahren häufiger Gewalt: In Einrichtungen der Behindertenhilfe, bei der Pflege oder auch Zuhause.

Menschen mit Behinderungen sind einem erheblich höheren Risiko ausgesetzt, körperliche, sexuelle und/oder psychische Gewalt zu erfahren. Besonders stark betroffen sind Mädchen und Frauen mit einer Behinderung. Sie erfahren häufiger geschlechtsspezifische Gewalt – und zugleich Gewalt und Diskriminierungen wegen ihrer Behinderung. Sie nehmen aber selten Beratung und Hilfe in Anspruch.

Eine repräsentative Studie hat die Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen in Deutschland untersucht. Das Ergebnis: Frauen mit Behinderungen berichteten zwei- bis dreimal häufiger von sexueller Gewalt in Kindheit oder Jugend sowie im Erwachsenenalter als Frauen ohne Behinderungen – ganz gleich ob sie in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder zu Hause leben. Die sich häufig wiederholenden Gewalterfahrungen führen oft auch zu weiteren psychischen, psychosomatischen oder anderen Beeinträchtigungen.

Die Täter und Täterinnen kommen meist aus dem Umfeld der Frauen und sind ihnen fast immer bekannt: Eltern, Stief- oder Pflegeeltern, Betreuungspersonen aus Wohn- und Werkstätten sowie Mitbewohner und Mitbewohnerinnen in Einrichtungen. Die Betroffenen befinden sich häufig in emotionaler oder auch körperlicher Abhängigkeit von den Tätern.

Bei körperlicher Gewalt sieht es ähnlich aus: Frauen mit Behinderungen erfahren fast doppelt so häufig körperliche Gewalt wie nichtbehinderte Frauen. Bis zu 75 Prozent der befragten Frauen berichteten von körperlicher Gewalt im Erwachsenenalter. Frauen mit Behinderungen sind auch häufiger psychischen Übergriffen ausgesetzt, sowohl durch ihre Eltern in der Kindheit, als auch im Erwachsenenleben. Frauen in Einrichtungen der Behindertenhilfe sind zudem häufig von struktureller Gewalt und Diskriminierung im Alltag der Einrichtung betroffen.

Wenn Sie von Gewalt betroffen sind, können Sie sich an spezielle Beratungsstellen wenden. Dort erhalten Sie Unterstützung.

Oft ist den Betroffenen nicht klar, dass sie Gewalt erleben. Weil sie nicht genau wissen, was Gewalt ist. Denn Grenzverletzungen können schleichend beginnen. Die Situationen sind oft unklar und nicht eindeutig. Sie hinterlassen Gefühle aus Ohnmacht, Angst, Schuld und Zweifel. Sich dann professionelle Hilfe zu holen, ist für die meisten Menschen nicht einfach. Für Mädchen, Frauen, Jungen oder Männer mit Behinderungen ist dies oft noch schwerer. Viele Betroffene wissen zudem nicht, welche Rechte sie haben.

Zahlreiche Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe unterstützen Frauen mit Gewalterfahrungen. Auch für Männer, die Gewalterfahrungen ausgesetzt waren, gibt es einige Beratungsstellen. Die Beratung ist anonym, kostenlos und teilweise rund um die Uhr möglich – telefonisch, per Chat oder persönlich vor Ort. Einige Fachberatungsstellen haben sich auf die Unterstützung und Beratung von Menschen mit Behinderungen spezialisiert. Viele bestehende Fachberatungsstellen haben ihre Angebote erweitert und bieten Beratung und Informationsmaterialien auch in einfacher Sprache an. Zudem haben einige Fachberatungsstellen Präventionsangebote oder Weiterbildungen entwickelt – in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Behindertenhilfe.

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Hilfreiche Links:

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Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderung

Infos Gewaltschutzgesetz

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030 221 911 006

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